35 mm – Mehr als eine Maßangabe
Bei Instagram verwende ich bei der Präsentation meiner Analogaufnahmen gerne den Hashtag #filmisnotdeaditjustsmellsfunny.
Das ist gleich in zweifacher Hinsicht eine „tiefschürfende Wahrheit“: Erstens erlebt die Analogfotografie tatsächlich ein erstaunliches Revival und erfreut sich in der Fotografengemeinde einer großen Beliebtheit. Und zweitens gehört der Geruch – vor allem der Fixiererlösung – beim Entwickeln der Filme für mich neben dem haptischen Erlebnis zum Gesamterlebnis der „Filmfotografie“ aus Jugendzeiten einfach dazu.

Angefangen hatte ich natürlich mit Schwarzweiß-Filmen: diese sind deutlich günstiger und mit der überschaubaren Investition in Wechselsack, Paterson-Entwicklungsdose und Filmchemie auch recht problemlos selber zu entwickeln.
Diesen ganzen Vorgang des Entwickelns musste ich mir mithilfe mehr oder weniger hilfreicher Video-Tutorials wieder neu beibringen, was aber schnell in Fleisch und Blut übergeht.
Und wahrlich: dieser ganze Act hat eine kontemplative Wirkung mit dem unglaublich befriedigendem Abschluss, den tropfnassen Film in Händen halten zu können und mit einer kindlichen Vorfreude auf die Durchzeichnung der Negativbilder zu „spickeln“.
Zur Entwicklung von Schwarzweißfilmen erstelle ich noch eine eigene Seite.
Vorab jedoch ein paar grundsätzliche Informationen:
Extrem hilfreich ist die Datenbank „Darkroom Solution“
Hier kann man sich für die allermeisten gebräuchlichen Kombinationen aus Entwickler-Chemie und Filmtyp die korrekte Dauer für das Entwicklerbad heraussuchen.
Anhand dieser Datenbank habe ich mir für all die von mir verwendeten Filme sowie der Entwicklerlösung ADOX FX39, die ich bisher meist verwende, eine Übersicht für die verschiedenen Verdünnungen und Entwicklungszeiten zusammengestellt.



Wo bekomme ich was?
Meine Filme, sowohl Schwarzweiß als auch Farbe, und die Fotochemie beziehe ich bei FOTOIMPEX aus Berlin. Hier gibt es ein wirklich äußerst breites Angebot auch an ungewöhnlichen, experimentellen Filmen und so ziemlich alles weitere, was man als „Analoger“ so braucht…
Meine großen Messbecher und die Aufbewahrungsflaschen für Fixierer und Stopbad konnte ich in Stuttgart für wirklich kleines Geld beim „Laborbedarf Mollenkopf“ erstehen. Dort gibt es sowohl online wie auch im Ladengeschäft eine riesige Auswahl an Utensilien. Der verbrauchte Entwickler landet übrigens in voluminösen Behältnissen wie z.B. für destilliertes Wasser. Alle paar Monate kann man das beim Wertstoffmobil abgeben.
Für die Entwicklung meiner Farbfilme bin ich nach einiger Ausprobiererei inzwischen überzeugter Kunde bei „MeinFilmLab“ mit Sitz in Hürtgenwald.
Die Qualität der Scans ist wirklich herausragend, allerdings ist das Entwickeln und Digitalisieren meist gleich mehrerer Filme schon als Investition zu bezeichnen.