Analoge Farbe ist das einzig Wahre Filme – Color

Warum Analoge Farbfotografie?

Die analoge Schwarzweißfotografie erfährt für mich Sinnhaftigkeit vor allem durch die Möglichkeit, die belichteten Filme ohne großes Laborequipment und sensible Verfahren selber zu entwickeln. Das ist natürlich zum einen verhältnismäßig günstig, macht aber zudem auch noch richtig Spaß – von der Filmdose bis zum fertigen Film an der Wäscheleine alles selber machen zu können. 

Für die Entwicklung von Farbfilmen gilt das leider nicht so ohne weiteres: hier muss ich – wie wohl die Meisten – auf externe Dienstleister zurückgreifen, die Entwicklung und am besten auch die Digitalisierung professionell abwicklen können. 

Das kostet Geld, und zwar ’ne ganze Menge davon. Neben den naturgemäß teureren Filmen kommen für das Entwicklen und die High-End-Scans rund 25 Euro pro Film zusammen, hinzu noch die Versandkosten, falls man nicht vor Ort bedient werden kann. Ist es da wirklich sinnvoll, nicht einfach und vor allem instantan das Bild aus der Digitalkamera zu erhalten, in beliebig vielen Variationen und praktisch kostenfrei?

Lohnt sich also all der Aufwand?

Kurz gesagt: das muss jeder für sich entscheiden, doch für mich lautet die Antwort schlicht: JA!

Es verhält sich vielleicht ein bisschen wie das ebenfalls zu beobachtende Revival der Schallplatte. Farbfilme lassen Bilder entstehen, die eine ganz andere, viel natürlichere Wiedergabe des abgebildeten Motivs zeigen!

Hier wird nichts durch die integrierte Software der Digitalkamera „schön“gerechnet, aufgehübscht, leuchtend und strahlend präsentiert, sondern einfach so wiedergegeben, wie es das menschliche Auge auch empfindet. Natürlich lässt sich dies auch im digitalen Bereich erreichen, indem man zum Beispiel ausschließlich im RAW-Format fotografiert, doch dann ist der Aufwand der individuellen Bearbeitung schon wieder sehr groß. 

Und dann ist da auch wieder das Argument der eigenen Reduktion: eben nicht (!) zehn Bilder aus verschiedenen Positionen oder mit unterschiedlichen Einstellungen zu schießen, sondern sich wirklich bereits während des Fotografierens auf „das Wesentliche“ zu konzentrieren. Das schränkt auch die wahrhaft inflationäre Bilderflut unserer Zeit ein ganz schönes Stück weit ein. 

Wie schon bei den Schwarzweiß-Filmen, möchte ich auch hier diejenigen Farbfilme vorstellen, die ich bisher ausprobieren konnte – mitsamt meiner ganz subjektiven Beurteilung. 

Die Portra-Reihe von Kodak steht fraglos für perfekt abgestimmte Farbtonwiedergabe bei einem fast nicht sichtbarem Korn. Ich mag diese Filme sehr und würde sie für jeden Zweck bedenkenlos einsetzen. Einzig der Preis dieser Produkte ist ein Grund, ab und an über Alternativen nachzudenken.

Mein persönliches Pech bei den Aufnahmen, die ich bis dato habe machen können, war der Umstand, dass meine alte Leica ein heftiges (!) Problem mit Lichteinfall hatte, das mir eine große Anzahl an Aufnahmen schlicht „versaute“. Und da ich meist mindestens vier Filme belichte, bevor ich den Schwung ins Labor schicke, blieb die Vorwarnung aus…

15,99 EUR Kodak Portra 160 15,99 EUR
Der Portra 160 weist eine natürliche, neutral bis leicht warme Farbwiedergabe auf. Die Farbsättigung ist etwas geringer als beim Portra 400 und 800. Eine zentrale Stärke dieses Films ist die hervorragende Hauttonwiedergabe. Er bietet eine deutlich feinere Kornstruktur für eine verbesserte Scan- und Vergrößerbarkeit im modernen Arbeitsablauf. Innerhalb der Kodak Portra Serie bietet der Portra 160 nicht nur das feinste Korn, sondern auch die höchste Auflösung und beste Schärfe. In der Klasse der ISO 160/200 Farbnegativfilme ist der Portra 160 aktuell der Film mit der feinsten Körnigkeit.
18,50EUR Kodak Portra 400 18,50EUR
Der Portra 400 weist eine warme Farbwiedergabe auf (leicht wärmer als der Portra 160). Die Farbsättigung ist ebenfalls etwas höher als beim Portra 160. Die Hauttöne werden sehr gut differenziert wiedergegeben. Er ist die ideale Wahl für die Porträt- und Modefotografie – sowie ganz allgemein für Aufnahmen im Freien, bei denen es gilt, schnelle Bewegungen einzufangen, oder bei denen die Beleuchtung nicht kontrolliert werden kann.
19,39 EUR Kodak Portra 800 19,39 EUR
Der Portra 800 weist eine warme Farbwiedergabe auf (wärmer als der Portra 160). Die Farbsättigung ist ebenfalls etwas höher als beim Portra 160. Die Hauttöne werden sehr gut differenziert wiedergegeben. Er ist die ideale Wahl für die Porträt- und Modefotografie, wenn eine hohe Filmempfindlichkeit erforderlich ist – sowie ganz allgemein für Aufnahmen im Freien, bei denen es gilt, schnelle Bewegungen einzufangen, oder bei denen die Beleuchtung nicht kontrolliert werden kann. In der Klasse der ISO 800/30° Farbnegativfilme ist der Portra 800 aktuell der Film mit der feinsten Körnigkeit.
Bei guten Lichtverhältnissen ein wunderbarer Film
Mit größerem Belichtungsspielraum angenehm warm
Sehr schöne, weiche und warme Farben

Neben den Filmen von Kodak begeistere ich mich vor allem für den CineStill 800 Tungsten, dessen spezieller Lichthof-Effekt bei Nachtaufnahmen für eine ganz besondere, unverwechselbare Atmosphäre sorgt: man wähnt sich tatsächlich (der Name ist Programm) fast im Kino, in Filmen wie „Blade Runner“… 

Der CineStill 50D ist für Tageslicht ausgelegt – und davon möglichst viel bei der geringen Empfindlichkeit. Dafür erhält man eine sehr feine Auflösung bei einer – wie ich finde – eher zurückgenommenen Farbsättigung. 

Den Color Mission habe ich zwar im Kühlschrank, doch leider konnte ich ihn noch nicht ausprobieren. Ich bin sehr gespannt!

Nachfolgend also noch die „offiziellen“ Beschreibungen dieser Produkte:

19,03 EUR CineStil 50D 19,03 EUR
Der CineStill 50D ist aktuell der wohl feinkörnigste Farbnegativfilm der Welt. Er zeichnet sich ferner durch einen hervorragenden Belichtungsspielraum aus. Der CineStill 50D basiert auf dem Kodak Vision3 50D Kino-Aufnahmefilm (Kamerafilm / Cinefilm). CineStill hat jedoch ein Verfahren entwickelt und zum Patent angemeldet, mit welchem sich die Remjet-Rückseitenbeschichtung von Kodak Cinefilmen wieder entfernen lässt. Dadurch kann der Film in jedem Großlabor, Fachlabor, Minilab oder zu Hause im C-41 Prozess entwickelt werden.
18,43 EUR CineStill 800T 18,43 EUR
CINESTILL 800Tungsten ist ein einzigartiger Farbfilm mit einer Empfindlichkeit von ISO 800. Der Film basiert auf der gleichen Goldstandard-Filmtechnologie, die von Cinematographers auf der ganzen Welt verwendet wird. Dieser flexible Film wurde für Kunstlicht und Low-Light Fotografie und eignet sich für den Einsatz in verschiedenen Lichtsituationen, um eine Vielzahl von Looks zu erzielen. Das neue und verbesserte Herstellungsverfahren verlängert jetzt die Haltbarkeit von 800T, so dass nach Ablauf der Haltbarkeit weniger Artefakte zu beobachten sind.
14,99 EUR ADOX Color Mission 200 14,99 EUR
ADOX stellt Color Mission vor, ein Film mit delikat lebhaften Minttönen, pfirsichfrischem Rot, luftigem Korn und einem eingebauten Zweck Der Name ist Programm: Diese kleinen 35 mm-Filmrollen gehen auf eine große Mission, um der analogen Gemeinschaft sofort ein tolles Produkt in die Hand zu geben und gleichzeitig in die Zukunft der Filmproduktion zu investieren. Ein umkehrentwickelter Kickstarter sozusagen. Der Film ist nur direkt bei FotoImpex zu erwerben mit weltweitem Vertrieb.
Ein sehr feiner, leicht zurückhaltender Film
Kaum ein Farbfilm vermittelt solch cinematische Nachtstimmung
Ein außergewöhnlicher Film mit einem Hang zum Grünstich, mag eher überbelichtet werden!

Natürlich bedaure ich es, nicht noch mehr Erfahrungsberichte im Bereich der analogen Farbfilmfotografie vermitteln zu können, doch tatsächlich ist der finanzielle Aspekt einer größeren Experimentierfreude etwas im Wege. Doch im Laufe der kommenden Jahre werde ich sicher noch einiges ergänzen können. 

Entscheidend für die Qualität der belichteten Bilder ist natürlich die Qualität der Digitalisierung, also der Scans. Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit „MeinFilmLab“ gemacht: die von dort gelieferten Daten weisen geradezu perfekte Gradationskurven auf, jedes bisschen Bild-Information steht zur Verfügung. 

Für Tipps bezüglich weiterer Anbieter bin ich immer dankbar.

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